• Kinderarbeit
25. November 2020
Quelle: © Fairtrade Deutschland/ Christoph Köstlin

152 Millionen: So viele Kinder zwischen 5 und 17 Jahren weltweit verrichten Kinderarbeit. Doch Kinderarbeit ist nicht gleich Kinderarbeit – und nicht jede Kinderarbeit wird als gefährlich eingestuft. Beispielsweise werden Arbeiten im Haushalt oder legale Beschäftigungen nicht als gefährlich eingeordnet, da dies in den meisten Ländern per Gesetz geregelt wird. Doch bei ausbeuterischer Kinderarbeit sieht das anders aus.

Ausbeuterische Kinderarbeit umfasst alle Arbeiten, für die Kinder zu jung sind und bei denen sie unter langen Arbeitszeiten sowie schlechter Bezahlung leiden. Wenn Kinder ausbeuterischer Kinderarbeit ausgesetzt sind, beeinflusst das ihre seelische und körperliche Entwicklung und sie haben oft neben ihrer Arbeit keine Zeit die Schule zu besuchen. Ausbeuterische Kinderarbeit verstößt gegen die weltweiten Kinderrechte. So ist der Schutz der Kinder noch nicht in allen Ländern dieser Welt angekommen.

Wo und in welchen Bereichen kommt Kinderarbeit vor? 108 Millionen Kinder arbeiten in der Landwirtschaft, mehr als die Hälfte davon in Afrika. Die Landwirtschaft zählt zu den gefährlichsten Bereichen, denn Kinder sind nicht nur extremen Umweltbedingungen und Pestiziden ausgesetzt, sondern arbeiten oft unter gefährlichen Bedingungen. In der westafrikanischen Kakaoproduktion ist Kinderarbeit eine zentrale Herausforderung. So arbeiten laut Statistik schätzungsweise rund 1,6 Millionen Kinder in den beiden westafrikanischen Ländern Côte d’Ivoire und Ghana in der Kakaoproduktion.

Armut als Ursache für Kinderarbeit

Die wichtigste Ursache für Kinderarbeit in der Kakaoproduktion ist Armut. In der Côte d’Ivoire lebt eine siebenköpfige Kakaobauernfamilie im Durchschnitt von einem Einkommen von 172 Euro im Monat. Knapp 480 Euro im Monat bräuchte die Familie, um sich ein Leben in Würde leisten zu können. In Würde leben heißt, sich ausgewogen zu ernähren, Zugang zu Bildung und der notwendigen Gesundheitsversorgung zu haben. Damit verdienen diese Familien rund 300 Euro zu wenig. Deshalb müssen viele Kinder zum Lebensunterhalt der Familien beitragen.

So hilfst du Kinderarbeit zu bekämpfen

Das Einkommen der Bauernfamilien ist entscheidend, um Armut und damit auch Kinderarbeit zu bekämpfen. Doch wie können wir Konsumentinnen und Konsumenten darauf Einfluss nehmen?

  • Kaufe bewusst Produkte aus dem Fairen Handel und mit Nachhaltigkeitssiegeln. Organisationen des Fairen Handels und Nachhaltigkeitssiegel arbeiten unter anderem daran, ein besseres Einkommen für Bäuerinnen und Bauern zu generieren. Sie setzen sich außerdem für mehr Umweltschutz, gute Anbaumethoden und gegen Kinderarbeit ein.
  • Reflektiere deinen Konsum und dein Einkaufsverhalten: Informiere dich, woher zum Beispiel deine Schokolade kommt und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurde.
  • Frage im Supermarkt nach, ob er Produkte aus dem Fairen Handel und mit Nachhaltigkeitssiegeln ins Sortiment aufnimmt, wenn er noch keine führt.
  • Sprich mit deinen Freundinnen und Freunden und deiner Familie darüber, wie wichtig Nachhaltigkeitssiegel beim Einkauf sind, was sie bedeuten und wofür sich der Faire Handel einsetzt.
  • Rege in der Schule, auf der Arbeit, im Verein oder an der Uni Projekte an. Mache dabei auf die Armut der Kleinbäuerinnen und -bauern, auf die weltweite Kinderarbeit, auf ungerechte Handelsbedingungen und die Macht der Lebensmittelkonzerne aufmerksam.
  • Frage Politikerinnen und Politiker, wie sie sich gegen weltweite Kinderarbeit einsetzen und was sie politisch dafür tun können.