• Alltagstipps
19. November 2021
Kleiderhaufen bunte Kleidungsstücke
iStock

Du kaufst Bio-Gemüse, verzichtest auf Plastik, fährst mit den Öffis anstatt mit dem Auto. Aber beim Kauf neuer Kleidung fällt es dir schwer deinen eigenen Werten treu zu bleiben? Wir zeigen dir, wie du modisch nachhaltig werden kannst.

Konsument*innen interessieren sich heute mehr denn je dafür, wo ihre Produkte herkommen, wer sie produziert hat, welchen Weg sie gereist sind. Doch gerade bei Mode ist das nicht immer einfach zu erkennen, da die Lieferketten lang sind und einige Unternehmen ungern Informationen über diese preisgeben wollen. Zalando hat in einer Studie festgestellt, dass Konsumierende Nachhaltigkeit gegenüber zwar positiv eingestellt sind, aber noch nicht nachhaltig kaufen. Ihre Einstellung passt also nicht zu ihrem Verhalten. Das nennt man Attitude-Behaviour-Gap. Um dieses Problem zu lösen, gibt es hier ein paar Tipps, wie du deinen Konsum einfach nachhaltiger gestalten kannst.  

Hinterfrage jeden Einkauf  

Wie oft wirst du das Kleidungsstück tragen können? Bleibt es ein Schnäppchen, wenn du es nach dreimal tragen schon aussortierst? Je öfter ein Kleidungsstück getragen wird desto besser. So werden keinen Ressourcen für Herstellung und Lieferung verschwendet. 

Leihen für das gewisse Extra 

Du würdest gerne ein Vintagekleid oder einen Anzug zu einer Feier tragen, im Alltag ist das aber nicht dein Style? Mehrere Anbieter verleihen bestimmte Kleidungsstücke gegen eine geringe Gebühr. So werden die Stücke öfter getragen und Ressourcen geschont. 

Augen auf beim Modekauf 

Achte auf Siegel, die für Nachhaltigkeit stehen, wie beispielweise der Grüne Knopf. Dieses Siegel prüft Unternehmen und Produkte auf deren soziale und ökologische Standards, anhand ausgewählter Kriterien und nur wer diese einhält wird zertifiziert. Die App Siegelklarheit kann dir dabei helfen gute Siegel zuerkennen. 

Werde aktiv 

Für eine nachhaltigere Modeindustrie muss sich natürlich auch etwas bei der Produktion ändern. Frage Markenhersteller, ob sie ihre Lieferketten kennen und diese fair gestalten. Erzähle anderen, was du tust, um nachhaltiger zu shoppen, beispielweise in sozialen Medien, oder sprich mit Freund*innen darüber. 

Secondhand ist das neue Schwarz 

Noch nie war Secondhand so beliebt und gleichzeitig so leicht zugänglich - ob im Internet, im Laden, oder im Kleiderschrank deiner Freund*innen und Bekannten. Oftmals sind die Stücke deutlich günstiger und individueller als Massenware im Einkaufszentrum. 

Wohin nach dem Aussortieren? 

Je länger Kleidung getragen wird, desto besser. Wenn du sie nicht weiterverkaufen kannst oder willst, bieten deine Lieblingsmarken vielleicht ein Programm zur Rücknahme von Kleidung an. Veranstalte eine Kleidertauschparty mit Freund*innen und Bekannten, oder gehe auf einen Flohmarkt.  

Pflege deine Kleidung richtig 

Klingt einfacher, ist aber wichtig: Schau dir die Waschhinweise deiner Kleidung an und befolge diese genau. Versuche doch mal weniger zu waschen und mit niedrigeren Temperaturen. Das spart Energie und schont die Fasern. Manchmal reicht es auch aus, deine Kleidung auszulüften. 

Schluss mit der Wegwerfgesellschaft!  

Wenn das Lieblingskleidungsstück die ersten Löcher hat, muss es noch nicht gleich aussortiert werden. Unser Tipp lautet: raus aus dem Nähkästchen und flicken was das Zeug hält. Und falls mal kein Tutorial hilft, bieten viele örtliche Schneider*innen ebenfalls Reparaturservices an.