• Gerechte Einkommen
24. November 2020
Quelle: © Fairtrade Deutschland / Sean Hawkey

Wusstest du, dass es ein Menschenrecht für eine gerechte und würdige Entlohnung von Arbeit gibt? Und wusstest du, dass weltweit über 700 Millionen Menschen in extremer Armut leben – viele obwohl sie jeden Tag arbeiten?

Somit wird ein sehr großer Teil der Produkte, die wir täglich konsumieren, wie beispielsweise Kakao oder Kaffee, von ihnen angebaut. So gelangen die Agrarprodukte über viele Stationen in unsere Supermarktregale. Für viele Rohstoffe zahlen die Lebensmittelkonzerne einen sehr niedrigen Preis – nicht selten zu niedrig, um davon zu (über)leben. Somit erhalten auch Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen, die beispielsweise Bananen oder Tee produzieren, keine Löhne und Einkommen, die ihre Existenz sichern.

Lebenshaltungskosten, eine ausgewogene Ernährung, den Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung – viele Bauern- und Arbeiterfamilien im globalen Süden können sich ein Leben in Würde einfach nicht leisten. Hinzu kommen Ernteausfälle oder andere unerwartete Ereignisse, für die sie sich nicht wappnen können. Infolgedessen verlassen viele Menschen ihr Zuhause, um in größeren Städten oder auch in einem anderen Land ein würdiges Leben zu suchen. Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sind dadurch häufig nicht in der Lage in ihre Betriebe zu investieren und müssen versuchen, ihre Einkommen durch die Ausweitung von Anbauflächen auf umliegende Wälder und andere Ökosysteme zu steigern. So kann Armut auch dazu führen, dass Wälder gerodet und natürliche Ressource zerstört.

 

So groß ist die Einkommenslücke!

Das willst und kannst du nicht hinnehmen? Dann entscheide dich bewusst für existenzsichernde Löhne und Einkommen und mache dich damit stark für einen fairen Handel. Viele Agrarprodukte haben Siegel auf ihren Verpackungen, die darüber informieren, dass ihre Produzentinnen und Produzenten Mindestpreise bezahlt bekommen oder sie sich für einen nachhaltigen Anbau einsetzen. Das kann einen gewaltigen Unterschied machen: Bei einer herkömmlichen Banane aus Ecuador kommen beispielsweise nur etwa 7 Prozent des Endpreises bei den Plantagenarbeiterinnen und -arbeitern an. Kostet das Kilo Bananen also 1,00 Euro, sind das nur 7 Cent! Bei Bananen, die nach den Kriterien des Nachhaltigkeitsstandards von Fairtrade zertifiziert sind, kommen hingegen um die 45 Prozent des Endpreises bei den Produzentenorganisationen an.

Faire Lieferketten brauchen aber auch geeignete politische Rahmenbedingungen und vor allem die Einhaltung von Menschenrechten und Sorgfaltspflichten durch Unternehmen. Nichtdestotrotz: Mit jedem Einkauf, kannst du dich bewusst für ein bisschen mehr Fairness und Nachhaltigkeit in der Welt entscheiden und so Teil der FAIRänderung sein!