• Klimaschutz
  • Walderhalt
25. November 2021
Lebensmittel auf Tisch
iStock

Jeder kennt es, das schlechte Gewissen, wenn man Lebensmittel wegwerfen muss. Nicht ganz unbegründet, denn Lebensmittelverschwendung schadet der Umwelt und dem Klima. Wir zeigen dir, wie es anders geht.

29,5 Tonnen Lebensmittel werden auf der Welt pro Sekunde weggeworfen. Das sind insgesamt ein Drittel aller produzierten Lebensmittel. Dies zeigt der diesjährige Food Waste Report Index der Vereinten Nationen (UN), der auf Zahlen von 2019 basiert. Dabei werden über die Hälfte, Schätzungen zufolge 52 Prozent der Lebensmittel in Privathaushalten, weggeworfen. Das ist nicht nur ärgerlich für den Geldbeutel, sondern verschwendet kritische Ressourcen wie Wasser, Energie und Ackerflächen und hat auch Auswirkungen auf das Klima.

Die Ernährungsindustrie ist für ein Drittel der menschen­gemachten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Wenn ein Drittel der produzierten Lebensmittel weggeworfen werden, werden auch ein Drittel dieser Emissionen für die Tonne produziert. Wäre die Lebensmittelverschwendung ein Land, wäre es das Land mit den drittgößten CO2-Emissionen nach China und den USA.

Angebot und Nachfrage

Durch weniger Verschwendung kann man auch als Verbraucher*in der Überproduktion von Lebensmitteln entgegenwirken und ganz einfach etwas Gutes für die Umwelt tun. Aber im Supermarkt nur das einzukaufen, was man auch wirklich isst, ist nicht immer einfach. Wir haben einige Tipps für dich, wie du dein Budget und das Klima schonen kannst.

Verlasse dich auf deine Sinne

Ein überschrittenes Mindesthaltbarkeitsdatum schreckt viele Konsument*innen davon ab, ein Produkt noch zu essen. Allerdings ist es nicht zu verwechseln mit dem Verfallsdatum. Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass in den USA nicht MHD sondern „Best before“ auf Produkte gedruckt wird. Haben sich Geruch, Farbe oder Geschmack der Lebensmittel nicht verändert, kannst du sie meist noch bedenkenlos verwenden.

Probiere doch mal Foodsharing aus

Solltest du dich bei einem Angebot doch mal verschätzt und versehentlich zu viele deiner Lieblingssnacks in der Küche haben, gibt es verschiedene Foodsharing-Anbieter. Beim Foodsharing kannst du Lebensmittel ganz einfach weitergeben. Neben offiziellen Anlaufstellen kannst du auch Nachbarn oder Bekannte fragen, ob diese vielleicht einen Wocheneinkauf teilen wollen. Das Ganze geht aber auch umgekehrt. Statt selbst einzukaufen kannst du auch durch Foodsharing deinen Einkauf ergänzen und Apps wie „Too Good to Go“ zeigen dir an, wo du gerettete Lebensmittel abholen kannst. So schonst du Klima und Geldbeutel.

Organisiere dein Essen mit einem Mealplan

Überlege dir bei jedem Einkauf genau was und wieviel du benötigst, um unnötige Hamsterkäufe zu verhindern. Dadurch wird es leichter alle Lebensmittel zeitnah aufzubrauchen. So kannst du auch mehr Abwechslung und Vorfreude in deinen Lebensmitteleinkauf bringen.

Gehe auf Mission: hässliches Gemüse retten

In Supermärkten werden Lebensmittel weggeworfen, die von Kund*innen nicht mehr gekauft werden, obwohl diese noch essbar sind.Ob krumme Gurken oder hässliche Bananen, wer hier zugreift rettet das Obst und Gemüse meistens vor der Tonne. Auch Gemüsekisten wie etepetete verkaufen Obst und Gemüse, dass nicht der Norm entspricht und daher meist weggeworfen wird. Also denk dran, auch bei Gemüse kommt es auf die inneren Werte an.

Nimm dir ein Vorbild an Omas Küchenschrank

Einfrieren und einkochen macht nicht nur Spaß, sondern spart auch Zeit, wenn es mal schnell gehen muss. Übrig gebliebene Portionen kannst du so an einem stressigen Tag nochmal warm machen und du hast direkt einen Grund weniger auf den Lieferdienst auszuweichen.

Wenn du noch mehr Infos rund ums Thema Lebensmittelverschwindung möchtest, hör doch mal in Folge 53 unseres Podcast „Vom Feld ins Regal“ zum Thema rein!