DIE SCHOKOLADENSOCKEN

STARKE PREISSCHWANKUNGEN.

Kakaoproduktion ist die Lebensgrundlage für Millionen von Kleinbauern und -bäuerinnen. Aber starke Preiseinbrüche führen oft dazu, dass sie nicht mehr von ihren Einkommen leben können.

KINDERARBEIT ALS FOLGE.

Die prekären Bedingungen, unter denen konventionell angebauter Kakao hergestellt wird, führen nicht nur zu Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen (wie Kinder- oder Zwangsarbeit), sondern auch zu massiver Umweltzerstörung, insbesondere zu Entwaldung.

SCHOKOLADE DARF BITTER SEIN. KAKAOANBAU NICHT!

Weltweit gibt es circa 5,5 Mio. Kakaoproduzentinnen und -produzenten, die allermeisten davon sind Kleinbäuerinnen und -bauern mit überschaubaren Betrieben. Kakao ist die Lebensgrundlage für insgesamt 40 Mio. Menschen. 6 Länder bauen dabei 84% des gesamten Kakaos an: Côte d’Ivoire (43%), Ghana (20%), Ecuador (7%), Kamerun (5,5%), Nigeria (5,5%) und Indonesien (3,3%).

 

 

DAS HAT UNSER KAKAO MIT DER BÖRSE ZU TUN!

 

Nur: Der Weltmarktpreis für Kakao ist während der letzten 10 Jahre stark eingebrochen. Die Gründe dafür sind neben dem Überangebot Wetterschwankungen und Spekulation mit Lebensmitteln. An den internationalen Börsen fehlt die Bereitschaft, gemeinsam an Preismechanismen zu arbeiten, welche die Armut für die Kakaoproduzenten und –produzentinnen reduzieren könnten.

 

Das wirkt sich natürlich direkt auf die Einkommen der Produzierenden aus, die von ihrer Arbeit nicht mehr leben können. Die Folgen sind drastisch: Viele Familien leben in Armut – wodurch wiederum die Kinder in diesen Familien gezwungen sind, illegal in den Betrieben mitzuarbeiten, um das Überleben der Familie zu sichern. Das bedeutet auch, dass sie keine Schule besuchen können und für den Rest ihres Lebens benachteiligt sind.

 

Die Machtkonzentration der kakaoverarbeitenden Betriebe und Einzelhändler am Ende der Lieferkette verschlimmert die Lebensbedingungen der Produzierenden zusätzlich. Frauen werden häufig systematisch benachteiligt. Obwohl sie das Rückgrat der Kakaoproduktion bilden, haben sie kaum Zugang zu wichtigen Ressourcen wie Land, Betriebsmittel oder zu Krediten. Der hohe Produktionsdruck befördert außerdem die Entwaldung, weil nur für das kurzfristige Überleben gearbeitet werden kann. Es mangelt an Transparenz und Rückverfolgbarkeit.

 

 

EIN ERSTER SCHRITT IN RICHTUNG ZUKUNFT

 

Fair gehandelter Kakao geht diese Probleme an: die Produzierenden bekommen auch bei schwankenden Weltmarktpreisen einen stabilen Mindestpreis ausgezahlt. Gleichzeitig sorgen strengere Standards dafür, dass die Unterdrückung und systematische Benachteiligung von Frauen bekämpft wird. Diese freiwilligen Standards sind ein Anfang. Aber sie sind oft noch nicht ausreichend, um nachhaltige Kakaoproduktion dauerhaft zu gewährleisten.

 

 

DAS SIEGEL MACHT DEN UNTERSCHIED!

 

Das Hauptproblem besteht darin, dass ein Mindestpreis alleine häufig noch nicht ausreichend ist, um die Basisbedürfnisse zu decken. Doch es gibt Akteure und Siegel, die sich noch stärker für ein existenzsicherndes Einkommen und nachhaltige Produktion ohne Kinderarbeit und Entwaldung einsetzen. Das sind zum Beispiel Produkte mit dem Fair+- Zeichen von GEPA oder die VeryFair Schokolade, die aus einem gemeinsamen Projekt von REWE Group, Fairtrade sowie der Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA) des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung enstanden ist.